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Burkina Faso - Afrika |
Weil wir im Nordosten von Burkina Faso, dem damaligen Obervolta, einen Entwicklungshelfer aus unserer Heimatgegend besuchen wollten, hatten wir von Niamey im Niger aus die wenig befahrene nördliche Route nach Burkina Faso gewählt. Zwar war die Piste relativ schlecht, doch die freundlichen Menschen in den abgelegenen Landstrichen und die Landschaft des Sudan entschädigten uns für die schlechte "Straße".
Mit "Sudan" ist natürlich nicht der Staat im Osten Afrikas gemeint, sondern die gleichnamige Großlandschaft südlich der Sahara, welche sich vom Westen des Kontinents bis fast an die Ostküste erstreckt. Weshalb das oben genannte Staatsgebilde diesen Namen nicht ganz zu unrecht trägt, obgleich es nur ein winzig kleiner Teil des eigentlichen "Sudan" ist, welcher bei uns aber häufiger, und nicht ganz zutreffend, einfach "Sahel" genannt wird.
Obervolta war das zweite schwarzafrikanische Land, durch das unser Weg führte, und obwohl wir von den weltpolitischen Nachrichten nicht abgeschnitten waren, wir informierten uns über einen Kurzwellenempfänger, hatten wir bis zum Eintreffen in dem Land nichts von dem Putsch erfahren, welcher kürzlich die politischen Strukturen hier erschüttert hatte. Man hielt diese Neuigkeit wohl in Europa für nicht so bedeutend, daß sie eine Meldung in den Nachrichten wert war.
Doch war für uns lediglich durch die häufigen Straßenkontrollen etwas von diesen Vorfällen zu bemerken und an häufige Straßenkontrollen hatten wir uns ja schon im Niger gewöhnt. Allerdings waren im Gegensatz zum Niger die Polizisten zumeist freundlich oder zumindest höflich und spiegelten somit die Mentalität der gesamten Bevölkerung Burkina Fasos, jedenfalls so wie wir sie damals empfunden haben, wieder. Doch muß der geneigte heutige Leser oder die geneigte heutige Leserin in Rechnung ziehen, daß Not, Armut und Vertreibung das Verhalten der Menschen ändern können.