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Republik Zentralafrika - Afrika |
Von unserer ursprünglichen Reisegruppe aus 7 Personen, mit der wir 1980 von Genua nach Tunis fuhren, waren noch fünf bis Kamerun übrig geblieben. Dabei hatte sich meine damalige Freundin erst in Togo zu uns gesellt. Wir mussten die beiden Fahrzeuge loswerden, und das bedeutet in Afrika schier endlose Verhandlungen. Da zwei angebotene Fahrzeuge selbst für die, damals allerdings noch sehr überschaubare, Hauptstadt Yaounde zuviel waren, machte sich die Besatzung des anderen Fahrzeugs auf, im Norden des Landes ihr Glück zu versuchen.
Wir, der kleine Rest der Truppe aus drei Personen, konnte Brunos VW-Bus in Yaounde schließlich für gutes Geld verkaufen. Bruno war jetzt zwar ausreichend mit Barem versehen, doch bei meiner Freundin und mir war das Geld sehr knapp geworden. Wir machten uns dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zumeist umgebauten LKW´s, über den Grenzübergang Belokol, im äußersten Nordwesten der Zentralafrikanischen Republik, auf den Weg nach Bangui. Dies war damals die einzig mögliche Verbindung mit öffentlichen Überland-Verkehrsmitteln zwischen Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik.
Die Strapazen der Fahrt waren schon in Kamerun kaum auszuhalten gewesen. In der Zentralafrikanischen Republik jedoch kam es sogar noch dicker. Über stundenlange Strecken der Fahrt hätte man im Dauerlauf leicht neben dem "Bus" her traben können. Den Weg konnte man, zumindest auf dem ersten Drittel der Strecke, unmöglich eine Straße, ja nicht einmal einen Feldweg oder eine Piste nennen. Daß er nicht asphaltiert war, ist in Afrika ja nicht der Rede Wert. Aber Schlaglöcher, ach was rede ich, durch Ausschwemmung entstandene Krater von mehr als zwei Metern Tiefe zwangen unser Fahrzeug immer wieder, äußerst langsam und in gefährlicher Schräglage diese Stellen zu überwinden, da es an etlichen dieser Löcher unmöglich war, sie zu umfahren. Aus Sicherheitsgründen hatten wir Passagiere dabei unser Transportmittel jeweils zu verlassen. Es war ganz offensichtlich, daß diese, sogar in den großen Afrika-Karten eingetragene, einzige "Straße" durch den Nordwesten der Zentralafrikanischen Republik nur durch Fahrzeuge entstanden war, welche sich selbst einen Weg durch die Savanne gesucht hatten und deren Spuren dann andere gefolgt waren. Irgendwelche Bauarbeiten hatten an diesem Weg mit Sicherheit noch nie stattgefunden.
Doch führte die Strecke zum größten Teil durch die offene und so gut wie menschenleere Savanne Zentralafrikas, welche sich in der Vegetation deutlich von jener Savanne, die sich an die Sahelzone im westlichen Afrika anschließt, unterscheidet. Zwei oder drei Mal boten Jäger an der Strecke gewilderte und durch braten haltbar gemachte kleinere Antilopen den Reisenden zum Kauf an, diese waren bei unseren Mitreisenden sehr begehrt und sahen wirklich lecker aus. Nach ein paar hundert Kilometern wurde auch der Weg dann etwas besser, zumindest die Furten durch die, zu dieser Jahreszeit trockenen, Bachbette und Flussläufe waren leichter befahrbar gemacht und etwas befestigt worden.
Doch bei den geschilderten Mühsalen kam bei uns natürlich so recht keine Stimmung für die Schönheit und Weite der Savanne auf und so waren wir heilfroh, als wir nach zweitägiger Fahrt ab der Grenze auf den sehr schmalen und ungepolsterten Sitzen endlich die Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, Bangui, erreichten.
In Bangui saßen wir dann für einige Zeit fest, wir hörten dabei von einem bekannten Lager der Pygmäen südlich des Lobaye und so unternahmen meine Freundin und ich einen Ausflug dorthin. Von dieser Fahrt in den Urwald der Pygmäen handelt mein Reisebericht aus der Republik Zentralafrika.