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Republik Kongo - Afrika |
Wir, der kleine Rest unserer Reisegruppe, welche von Tunis aus durch Westafrika gefahren war, strandeten schließlich in der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, in Bangui. Strandeten - das ist fast wörtlich zu nehmen. Lagerten wir doch unter freiem Himmel nur wenige Meter neben dem Badestrand am Ubangi. Just direkt gegenüber des einzigen (und stark unterbelegten) Hotels der Hauptstadt. Ohne Fahrzeug wollten wir uns ursprünglich in den Sudan durchschlagen, den Nil nordwärts ziehen und von Ägypten aus nach Europa übersetzen.
Zwar waren wir nicht gerade furchtsam und hätten einiges gewagt, doch stand die Jahreszeit gegen uns. Das Jahr war für solch eine Reise einfach zu weit fortgeschritten. Einheimische berichteten uns, daß jetzt kaum mehr LKW's durch jene Gegend führen und wir damit rechnen müssten, fünfzig oder gar hundert Kilometer zu Fuß von Ort zu Ort durch die sandige Steppe zu marschieren, in der jetzt die Gefahr von Sandstürmen groß sei. Außerdem könnten wir dabei von Glück reden, nur die Spuren von Löwen im Sand zu sehen und nicht deren Verursachern zu begegnen.
Das reichte uns, auf jeden Fall mir. Auf nähere Bekanntschaft mit Großkatzen hatte ich nun wirklich keinen Bock. Und es gab ja noch die allgegenwärtige Gefahr durch Banditen, doch das hätten wir gewagt. Wer kein Risiko eingeht, der erlebt auch nix.
So beschlossen Bruno, meine Freundin F. und ich schweren Herzens, denn eigentlich hatten wir in Afrika ja noch einiges erleben wollen, auf einem der regelmäßig verkehrenden Flußschiffe auf dem Ubangi südwärts nach Brazzaville zu fahren.
Wir hatten gehört, daß es von dort aus relativ günstige Flüge nach Osteuropa gab, denn die seltenen Flüge von Bangui nach Paris waren extrem teuer.
Als Alternative stand lediglich der Rückweg nach Nigeria zur Wahl. Visa für Nigeria hatten wir uns in Kamerun schon ausstellen lassen, um notfalls von Lagos aus zurück fliegen zu können. Doch dort waren wir ja schon einmal gewesen.
Ich ahnte nicht, daß die Fahrt auf dem Ubangi und Kongo für mich zu einem der beeindruckendsten Erlebnisse in Afrika würde...