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Philippinen - Asien |
Die Philippinen sind eine riesige, aus mehr als 7000 großen, kleinen und kleinsten Eilanden bestehende Inselwelt. Die meisten der Inseln sind allerdings unbewohnt. Ich erinnere mich noch gut daran, wie der Flieger der "Emirates", der mich nach Manila brachte, aus großer Höhe tiefer sank um auf dem dortigen Flughafen zur Landung anzusetzen. Der Anblick erinnerte mich etwas an die Comics von Walt Disney aus meiner Kindheit. Die grünen, ebenmäßig geformten Kegel der Vulkane im Osten hatten aus der immer noch sehr beträchtlichen Höhe etwas unwirkliches an sich und fast glaubte ich daran, irgendwo da unten fahren Mickey Maus und Kater Karlo auf Jeeps durch Zuckerrohrfelder oder aber King Kong stapft durchs Gelände. Jeeps sah ich denn auch nach der Landung reichlich, alle allerdings waren merkwürdig verlängert und mit seltsamen Aufbauten versehen. Das war denn auch die einzige Gemeinsamkeit mit einem Comic. Komisch ist das Leben für sehr viele der Filipinos nun wirklich nicht. Sie leben in bitterer Armut und da die Filipinos nun nicht gerade das friedfertigste Volk der Welt sind, ist die Kriminalitätsrate im ganzen Land, vor allem aber in der gigantischen Metropole Manila, hoch.
Doch auch jene Einwohner des Landes, die sich an die Gesetze halten, zwingt die Not mehr und mehr, überall wo es nur möglich ist, selbst an steil ins Meer fallenden Hängen, den Wald und Busch zu roden, um ein paar Quadratmeter Bodens zu gewinnen, welcher nur kümmerlichen Ertrag bringt. Nicht selten meldet sich nach getaner Arbeit ein angeblicher Landeigentümer und presst dem Kleinstbauern noch eine Pacht vom Ertrag ab, der so oder so nicht zum Leben reicht. Oder aber er vertreibt ihn sogar mit Hilfe korrupter Politiker von seinem Land. Ich habe ein solches Beispiel in Manila von Menschen, die aus eigener Erfahrung sprachen und die samt ihrer ganzen Sippe in Verschlägen aus Pappe und Plastikfolie am Straßenrand hausten, erzählt bekommen.
Die Armut des Landes ist natürlich auch der größte Feind der Natur. Entsetzt konnte ich beim Rückflug von Palawan nach Manila von der Luft aus die letzten Reste des Regenwaldes auf Nordpalawan betrachten. Nur noch auf einigen Bergkuppen waren winzige Reste von Wald vorhanden, und selbst dieser brannte an verschiedenen Stellen. Obwohl ich jene Gegend auf dem Landweg durchfahren hatte, hatte das vom Boden aus längst nicht so schlimm ausgesehen.
Das sind eben auch Dinge, die der Tourist, der den Aufenthalt auf den Philippinen in den mit allem Komfort ausgerüsteten Resorts genießt und sich von der phantastischen Wasserwelt dieses Landes faszinieren lässt, nicht übersehen sollte. Und obwohl die Gewaltkriminalität oft übertrieben dargestellt wird, besitzen sehr viele Filipinos eine Waffe und empfehlenswert ist es in jedem Fall, sich von betrunkenen Bewaffneten und seien es auch Polizisten oder Soldaten, fern zu halten. Auch sollten die Wertsachen bis auf einen kleineren Betrag im Hotelsafe deponiert werden. Bei einem eventuellen Überfall kann dieser Betrag dann widerstandslos dem Angreifer, der keinesfalls provoziert und höflich mit "Sir" angesprochen werden werden sollte, überlassen werden. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Überfalles zu werden, ist aber in den Touristenzentren sehr gering und auch außerhalb dieser wird die Gefahr zumeist übertrieben dargestellt. Die allermeisten Touristen nämlich sind nach ihrer Rückkehr des Lobes voll ob der Schönheit des Landes und der Freundlichkeit seiner Bewohner.
Während meines Aufenthaltes im Land war gerade Taifunsaison, ständig wurde man nass und auf Mindoro saß ich sogar eine Woche lang fest, nur noch Flugzeuge gingen von der nur schlecht zu erreichenden Inselhauptstadt zurück nach Manila. So kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen, dieses schöne Land besser außerhalb dieser Jahreszeit zu besuchen.