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Philippinen - Asien

Ein Bootsausflug entlang der Küste von Mindoro

Bootsausflug auf Mindoro
Ein Bootsausflug entlang der Küste von Mindoro

Westwärts, der Küste entlang...

Wir, also die Gemeinschaft der sechs oder sieben Gäste, welche sich für kurze Zeit als Stammkunden im 'Swiss Restaurant' gefunden hatten, taten uns zusammen um einen der relativ teuren Tagesausflüge mit einem Auslegerboot zu finanzieren. Für jeden Einzelnen war das dann sogar eine billige Angelegenheit, mit umgerechnet weniger als 10 Mark war man dabei. Unser Boot war recht bequem, es war für Touristen vorbereitet, hatte Matten auf den Sitzbänken und war sogar mit einem Sonnensegel ausgestattet.
Nach einigen Kilometern, die Küstenstraße hatte schon aufgehört, bemerkten wir einen Europäer, der entlang der Küste westwärts über die Felsen kletterte. Wir drehten landwärts und nahmen ihn ein Stück mit. Es war ein junger Deutscher, dessen Visa längst abgelaufen war und der hier als illegaler Aussteiger in einem Dorf so eine Art Robinson spielte. Geld hätte er keines mehr, aber er bräuchte auch keines, die Natur und das Meer gäben ihm alles, was er benötige und er wolle für immer hier bleiben. Nach ein paar Kilometern schwamm er dann in Jeans vom Boot aus in ein kleines Dorf, das an der Küste lag und wo er Quartier bezogen hatte.

Fischer in der Verde Island Passage
Fischer in der Verde Island Passage
Westlich von White Sand

Wir hatten beschlossen, unterwegs irgendwo Fische zu kaufen um ein Picknick halten zu können und so kamen uns diese beiden Fischer gerade recht. Die Männer in dem motorlosen Boot waren über den kleinen Verdienst erfreut und wir über den frischen Fisch, den wir uns aussuchen konnten, denn die Fischer hatten verschiedene Arten gefangen. Unser Bootsmann beriet uns bei der Auswahl, wir kannten ja keine davon und wussten nicht, wie sie schmeckten. Nach diesem 'Handel auf hoher See' steuerte das Boot bald in eine schöne Bucht zwischen zwei felsigen Hügeln, um anzulegen. Auf dem flachen Teil dieser Bucht war eine Plantage aus hohen Kokospalmen angelegt und eine Hütte errichtet worden. In dieser lebte ein Wächter und ein weiterer Mann, denn die Pantage gehörte einem reichen Australier und dessen philippinischer Frau, die hier irgendwann einmal ein Haus errichten wollten. Bewacht werden musste das Gelände nicht wegen der Kokosnüsse, sondern, daß sich niemand hier niederließ, denn nach dem hiesigen Recht waren Landbesetzer nur schwer wieder zu vertreiben. Jedenfalls, wenn man keine sehr guten Verbindungen zum Provinzgouverneur oder einer sonstigen lokalen Politgröße hatte, erzählten uns die Männer, die sich zu uns gesetzt hatten.
Über einem offenen Feuer aus Kokosschalen grillten wir unseren Fisch, einige Beilagen sowie Getränke hatten wir in einer vom Mylah-Wirt geliehenen Thermosbox mitgebracht. Das Bier blieb allerdings vorerst noch in der Box, denn die Milch der frischen grünen Kokosnüsse, die wir vom Wächter erstanden, war unschlagbar und lieferte außerdem ein köstliches Gelee zur Nachspeise. Um die Reste der Mahlzeit stritten sich dann der Hund und die Katze des Wächters, wobei sich die Katze dem Hund - einer aus jener in diesen Gegenden so häufig anzutreffenden Rasse, braun, kniehoch und mit nach vorne gebogenen Schwanz - durchaus gewachsen zeigte.

Kleiner Fluss auf Mindoro
An der Mündung eines kleinen Flusses auf Mindoro

Nach dem Mittagsmahl tuckerte unser Auslegerboot, auf Tagalog, der verbreitetsten Landessprache, "Bangka" genannt, entlang der dschungelbewachsenen und gebirgigen Küste Mindoros weiter westwärts. Den Wendepunkt unseres Ausflugs stellte die Mündung eines kleinen Flüsschens dar, den unser flachgehendes Boot ein kleines Stückchen hinauf fuhr. An der Mündung standen einige Frauen in merkwürdiger Schutzkleidung und weißer Kopfbedeckung, die irgendetwas vom Grund des seichten Flusses aufsammelten. Nicht sehr weit davon legten wir an und stiegen aus. Ich war vorsichtig, dabei nicht allzu sehr mit dem nur träge fließenden Wasser des Flusses in Berührung zu kommen, denn ich hatte gelesen, daß auf den Philippinen und speziell auf Mindoro die Bilharziose verbreitet war, doch ein paar Meter musste man schon waten. Ein Badeaufenthalt an dem sonst menschenleeren Kiesstrand war angesagt. Jetzt wurden auch die kühlen Bierflaschen geöffnet, ich erkundete etwas den Strand und so nach anderthalb bis zwei Stunden brachen wir wieder ostwärts auf, zurück nach "Hause", zum "White Sand Beach".

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