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Kamerun - Afrika

Ein erneuter Überfall

Reise durch Kamerun

Kamerun
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Kaum war unser kleiner Afrika-Konvoi in Kamerun angekommen, wurden wir auch schon wieder überfallen. Und das an einem paradiesischen und abgelegenen Ort, wie wir glaubten. Wir hatten zwei Dinge nicht in Rechnung gezogen. Der Strand bei Limbé war zum einen bei Afrikafahrern mittlerweile schon sehr bekannt, zum anderen ließen die in West-Kamerun guten und geteerten Straßen, die noch unter Herrschaft der Engländer errichtet worden waren, die Entfernung zur damals einzigen großen Stadt in Kamerun, Douala mit fast einer Million Einwohnern, auch für Kriminelle schrumpfen.
Wir spekulierten nach dem Überfall, Limbé war ja nur über eine einzige und nicht gerade übermäßig häufig befahrene Straße mit Douala verbunden, ob die Polizisten nicht doch an jenem Abend die wirklichen Täter im Gefängnis verprügelt hatten. Denn in den zwei Stunden in denen wir uns mit den örtlichen Polizisten in Limbé auf Gangsterjagd befanden, hätten ein paar Anrufe bei den häufigen Kontrollposten an dieser Straße leicht zum Erfolg und zur Verhaftung der Täter führen können, sofern sie wirklich auf dem Weg nach Douala waren. So gut waren die Straßen denn nun auch wieder nicht, es war schon mehr als eine Stunde Fahrt bis in diese Hafenstadt, der Vorsprung der Gangster war gering und wir selbst hatten die Polizisten darauf hingewiesen, sie sollten diese Posten informieren. Doch wie gesagt, das war Spekulation und daß wir unser Geld in keinem Fall wieder sehen würden, war klar. Entweder es verblieb bei den Tätern, oder bei den Polizisten. Das Üble an der Sache war, daß es sich bei dem gestohlenen Geld um Bares handelte, keine Bank in Togo war bereit gewesen, es in Schecks umzutauschen.

Allerdings wurde unser Aufenthalt in Kamerun doch noch ein voller Erfolg. Es gelang uns, beide Fahrzeuge mit sattem Gewinn zu verkaufen, obwohl sich unsere Gruppe dabei noch einmal aufteilen musste und wir von Yaoundé aus getrennte Wege durch Afrika gingen. Während Joachim und Elly nach Nordkamerun fuhren, dort ihr Auto verkauften und über Lagos wieder zurückflogen, blieben wir zunächst in Yaoundé um den VW-Bus zu verkaufen und fuhren dann mit dem öffentlichen "Bus" über etwas das sich "Straße" nannte, an den damals einzig passierbaren Grenzübergang zur Republik Zentralafrika im Nordosten Kameruns. Wenige Kilometer hinter Douala hatten damals die asphaltierten Straßen schon geendet, doch erschien uns im Vergleich mit diesem jetzigen Weg die ungeteerte Straße von Douala nach Yaoundé geradezu als Autobahn.
Als wir endlich am zweiten Tag den Grenzort in Zentralafrika erreichten, war es bereits Nacht. In dem Dorf gab es kein Bier, doch forderte uns die junge Zentralafrikanerin bei der wir ein Nachtlager gefunden hatten auf, mit ihr über die Grenze nach dem kamerunischen Grenzdorf in die Kneipe zu gehen, denn dort gebe es Bier. So also kam es, daß wir uns ein zweites Mal, illegalerweise, auf Buschpfaden zwei oder drei Kilometer tief in Kamerun einschlichen um zwei Flaschen Bier zu trinken.

Nun, das alles trug sich vor bald drei Jahrzehnten zu und auch Afrika ist moderner geworden. Die Hauptstraßen wurden mittlerweile asphaltiert und Yaoundé ist von knapp 300.000 Einwohnern auf über zwei Millionen angewachsen, ja, es hat sogar einen Bahnhof. Doch wenn man den Menschenrechtsorganisationen glaubt, hat sich an dem Polizeimethoden leider nicht viel geändert.

  1. Reisedokumentation Kamerun 1981

    1. Erneuter Überfall in Kamerun
      ...am hellichten Tag
      Über die Hänge eines gewaltigen Vulkans und ein paradiesischer Strand
      Verbrecherjagd in Limbe und ein Lager im Hof der Polizeistation
      Der Zoo von Limbé
  2. Weitere Informationen über die Republik Kamerun


    1. Reiseroute und Landesinformationen
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