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Singapur - Asien |
Bis weit in die achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts hinein war Singapur das zollfreie Einkaufsparadies in Südostasien und von diesem Ruf profitiert die Stadt auch heute noch. Der beherrschenden Lage an der Straße von Malakka hat Singapur nicht nur seine Gründung, sondern auch seinen Wohlstand zu verdanken und selbstsüchtig scherte die Stadtrepublik aus der malaysischen Föderation aus. Erkauft wurde dieser Wohlstand aber auch mit einer Schein-Demokratie, worin sich das Staatsgebilde allerdings weder von seinem südlichen, noch von seinem nördlichen Nachbarstaat unterscheidet. Manch einem unserer Politiker mag die Sauberkeit und Ordnung in der Stadt, sowie das Rauchverbot in offiziellen Gebäuden vorbildlich erscheinen, doch sind das die gleichen Menschen, welche auch in unserer Heimat der immer weiter fortschreitenden Einschränkung von Freiheitsrechten der Bürger das Wort reden. Feinde von Freiheit und Demokratie finden sich eben keineswegs nur in den asiatischen Regierungen und solchen mag Singapur als idealer Staat erscheinen. Hinter der propperen Fassade jedoch ist Singapur ein rigider Polizeistaat, der nicht in die Reihe zivilisierter Nationen gezählt werden kann. Es gibt Beispiele, daß auch Touristen damit rechnen müssen, bei Ordnungswidrigkeiten und Vergehen öffentlich mit dem Rohrstock verprügelt zu werden. Menschenrechte werden von der Regierung Singapurs de facto nicht anerkannt, die barbarische Todesstrafe wird noch immer ausgeübt, die Opposition verfolgt und mit Verleumdungsklagen überzogen.
Doch nur Dummköpfe unterscheiden nicht zwischen der Regierung eines Landes und dem von ihr beherrschten Volk.
Die vielen ethnischen Gruppen Singapurs haben sich ihre kulturellen Eigenheiten bewahrt. Die agilen und geschäftstüchtigen Chinesen begegnen dem Fremden eben nun mal nicht mit der gleichen freundlichen Offenheit der Malayen oder der Menschen aus Vorderindien. Der Tourist profitiert jedoch von der Tüchtigkeit der chinesischen Mehrheit, unzählige chinesische Essenstände mit frischen Gerichten aus allen Küchen Chinas zum Beispiel machen Besuche von teuren Restaurants überflüssig und von dem freundlichen Lächeln eines Malayen kann man sich halt nichts kaufen. Übrigens hat die originale chinesische Küche wenig mit dem zu tun, was dem Gast in den chinesischen Restaurants in Europa geboten wird. Vor allem wird nicht bei absolut jedem Gericht diese widerliche schwarze Brühe, Sojasoße genannt, über das Essen gekippt. Denn nur Gerichte mit wenig Eigenaroma gewinnen durch die Zugabe dieser aufdringlichen Gewürzsoße an Wohlgeschmack.
Diese Seiten enthalten den vollständigen Reisebericht meines Besuches in Singapur aus dem Jahr 1980. Viel hat sich mittlerweile geändert, vor allem das Stadtbild. Damals jedoch war schon das alte "Chinesenviertel" am Fluß mit seinem bunten Straßenleben nur noch in Teilen vorhanden und profitable Hochhäuser begannen sich breit zu machen...