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Hippie Trail - Asien |
Die unten verlinkten Teilberichte schildern meine Erlebnisse und Eindrücke auf der "Karawanenstraße der Blumenkinder" bzw. des "Hippie trails", auf der auch ich, wie viele tausend andere junger Leute, in den Jahren 1977 und 1978 in den Orient reiste. Die oben genanten Begriffe für diese Reise waren mir damals völlig unbekannt, und ich kann mich nicht daran erinnern, sie während dieser Zeit jemals gehört zu haben. Als Hippie betrachtete sich in den Siebzigern sowieso niemand mehr, der gebräuchliche Begriff war "Freak".
Zeitlich reisten wir also kurz bevor durch die bis heute andauernden politischen Wirren diese Reiseroute zu gefährlich, oder sogar überhaupt nicht mehr benutzbar wurde. Durch diese Wirren schien auch der exotische Zauber des Orients, welcher anderthalb Jahrzehnte hindurch die westliche Jugend angelockt hatte, an Anziehungskraft zu verlieren und der "Zeitgeist" änderte sich sowieso. Unpolitisch zu sein und Karriere zu machen wurde zum Motto des Mainstreams der Jugend der nächsten Dekaden. Wir jedoch waren damals stolz darauf, mit möglichst wenig Geld möglichst lange unterwegs zu sein und bewusster Konsumverzicht und extreme Sparsamkeit waren "in".
Ein Reiseführer, den viele der - Verzeihung - "Touristen" in den siebziger Jahren auf dem "Hippietrail", der berühmten Route von Istanbul zu den Destinationen des Ostens, in ihren Reisetaschen hatten, hieß deshalb auch: "Der billigste Trip nach Indien" oder so ähnlich. Reisetaschen deshalb, weil kaum ein Reisender einen Rucksack dabei hatte. Dieses unpraktische, weil sperrige und überdimensionierte Gepäckstück schien den Leuten vorbehalten, die mit einem Interrail-Ticket in der Tasche durch Europa reisten. Mein Begleiter und ich jedoch gehörten zu diesen Unerfahrenen, erst in Kabul tauschen wir unsere Rucksäcke gegen lederne Reisetaschen aus und entledigten uns per Tauschhandel einer Menge unnützen Ballastes, den wir bis dahin mitgeschleppt hatten. Das "Verzeihung" aber bezieht sich darauf, daß wir es als Beleidigung empfanden, wenn uns damals jemand Touristen nannte. Wir waren Reisende oder Traveller und hatten mit den "Touristen" nix zu schaffen!
Von dem benannten Reiseführer hatten wir ebenfalls noch nie etwas gehört und erst in Kabul sollten wir von seiner Existenz erfahren. Leider, denn mit etwas mehr Information wären uns manche Mühsal und Kosten wohl erspart geblieben. Doch sind auf der anderen Seite auch die Erlebnisse welche wir aus mangelnder Information machten, zum Beispiel jene bei der Hotelsuche in Teheran, im Nachhinein interessante Erfahrungen die ich nicht missen möchte.
Natürlich waren auch die angesteuerten Treffpunkte entlang der Hippie-Route, der "Pudding Shop" in Istanbul, das "Amir Kabir" in Teheran oder "Siggis Restaurant" in Kabul wichtige Informationszentralen, in denen sich die "Freaks" oder "Reisenden" austauschten, doch hörte man völlig unterschiedliche Geschichten von ein und derselben Sache. So war uns zum Beispiel das "Amir Kabir Hotel" bereits in Istanbul als teuer und nicht empfehlenswert geschildert worden, doch sollte sich herausstellen, daß wir dort im Handumdrehen eine günstige Übernachtungsmöglichkeit in Erfahrung brachten.
Zu den Fotos auf diesen Seiten ist zu erwähnen, daß Urlaubsfotos für uns in jenen Tagen nur etwas für Spießer waren. Aus diesem Grund nahmen wir nur billige Kameras mit und schämten uns obendrein sogar noch, so etwas überhaupt mit auf die Reise zu nehmen. Leider wurden deshalb von mir und meinem Begleiter nur relativ wenige Aufnahmen gemacht. Dazu kommt, daß etliche der Aufnahmen junge Reisende zeigen, die wir unterwegs kennen lernten. Ohne deren Erlaubnis kann ich diese Fotos natürlich nicht veröffentlichen. Aus diesen Gründen mußte ich bei einigen Seiten auf Fotos zurückgreifen, die Public Domain sind oder unter der GNU Free Documentation License stehen. Wer mehr Fotos aus alten Tagen sehen will, sollte sich bei den Links unter Punkt "Infos zum Hippie Trail" unten bzw. im Navigations-Menü oben etwas umsehen...
Erstveröffentlichung: März 2006 (als PDF-Datei)