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Hippie Trail - Asien

Auf dem "Hippie trail" nach Kathmandu

Der zweite Morgen bei Modena auf dem Hippie trail nach einer Nacht unter einer Plastikplane
Der zweite Morgen auf dem Hippietrail bei Modena war lausig kalt, und das Hitch-hiking durch Italien lief verdammt schlecht.

Durch Deutschland, Österreich, Italien und Griechenland

Am herbstlich kühlen Morgen des 28. September´s 1977 brachen wir also auf in den Orient. Werners Mutter hatte am Abend vorher gekocht und so schlugen wir uns noch gehörig den Bauch mit wieder aufgewärmten Essen voll, bevor wir uns an die Bundesstraße zum Trampen stellten. Ein Fahrer der uns bei Mindelheim ein kurzes Stück mitnahm, bemerkte mit Hinblick auf unser Reiseziel Indien-Nepal:
"Wohl zuviel Hesse gelesen!"
Das Trampen lief allerdings schon in Deutschland nicht gut, wir hatten die Route über München gewählt und in den ersten bayerischen Bergen mußten wir unser Nachtlager aufschlagen. Während des diesjährigen Herbstmanövers hatte Werner einen "GI" beim Trampen mitgenommen und von diesem hatten wir zwei Army-Fresspakete bekommen, als wir ihn in sein Feldlager fuhren, an diesen sollten wir uns für mehrere Tage laben.
Immerhin kamen wir dann am nächsten Tag bis über den Brenner und bei Modena rollten wir zum zweiten Mal unsere Schlafsäcke aus. Es war lausig kalt, aber zum Glück hatten wir ein großes Stück Plastikfolie gefunden, die uns wenigstens vor dem Niederschlag des Nebels schützte.
In Italien lief das Hitch-Hiking sehr schlecht, wir schafften es am dritten Tag nur eine kleine Strecke den Stiefel hinab Richtung Brindisi, wo wir nach Griechenland übersetzen wollten. Vom Trampen durch Italien ist mir kaum etwas in Erinnerung geblieben und auch die Tagebuchvermerke sind dürftig. Nach ein paar fast erfolglosen Tagen nahmen wir entnervt von Pescara aus den Zug und trafen am 5. Oktober in Brindisi ein. Unsere Fähre legte dort um 10 Uhr abends ab. Weil das billiger war, hatten wir nur Schiffskarten nach Korfu gelöst und nahmen von dieser Insel eine der häufigen kleineren Fähren hinüber aufs Festland.
Auch in Griechenland war es wie verhext, und nach einigen Stunden erfolglosem Trampen in Igoumenitsa, das wir am nächsten Tag um 13 Uhr erreichten, nahmen wir den Bus nach Ioannina. Wir machten vielleicht den Fehler, nicht an der Hauptstraße auszusteigen, sondern in die talwärts an einem See liegende Stadt mit hinunter zu fahren. Gestärkt mit dort gekauftem Feta und Brot, stellten wir uns an die Ausfallstraße. Allein, der Versuch weiterzukommen, blieb erfolglos, es fuhr kaum ein Auto aus dem Städtchen.
Deshalb bestiegen wir in Ioannina den Nachtbus nach Thessaloniki, der dort um 2:30 eintraf. Im glücklicherweise durchgehend geöffneten Bahnhofs-Restaurant verbrachten wir die restliche Nacht bei Kaffee. Um 8:30 ging der erste Zug nach Istanbul. Die Bahn bummelte durch die öde nordgriechische Landschaft, hielt an jeder Station, und erst am 7. Oktober erreichten wir die Grenze. Aufgrund der türkisch-griechischen Feindschaft dauerten die Formalitäten dort stundenlang, eine andere Lok wurde angekuppelt und endlich ging es weiter.

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